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Atemwegs und parasitäre Erkrankungen bei Schweinen: Vorbeugende Maßnahmen und Therapie

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Academic year: 2020

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(1)

Internationale Tagung

Internationale Tagung

Markt und Produktion in der

Markt und Produktion in der

ö

ö

kologischen Schweinehaltung

kologischen Schweinehaltung

5.

5. –– 6. M 6. Määrz 2003 in Fuldarz 2003 in Fulda

Atemwegs- und parasitäre

Erkrankungen bei Schweinen:

Vorbeugende Maßnahmen und

Therapie

Matthias Link, prakt. Tierarzt, Varrel Arbeitsgemeinschaft Kritische Tiermedizin Bibliographische Angaben am Ende des Dokuments.

(2)

Gliederung

Gliederung

z

Einleitung

z

Ansätze zur Vorbeuge von Infektionskrankheiten

z

Reinigung und Desinfektion

z

Desinfektionsmittel nach EU Öko-VO

z

Atemwegserkrankungen in der Schweinehaltung

z

Immunprophylaxe in der Öko-Tierhaltung

(3)

Ans

Ans

ä

ä

tze zur Vorbeuge

tze zur Vorbeuge

von Infektionskrankheiten:

von Infektionskrankheiten:

Erhalt und Steigerung der allgemeinen Abwehrkraft durch:

z züchterische Maßnahmen

z Fütterung und Tränkeversorgung in bedarfsgerechter

Menge und Qualität

z Haltungsverfahren nach artgemäßen Bedürfnissen

Senkung des Infektionsdruckes durch

z angepaßte Besatzdichte

z gezielte Stallbelegung und Weideführung

z Reinigung und Desinfektion von Stall und Ausläufen

Therapie und medikamentelle Prophylaxe gemäß

z EU Öko-Verordnung und

(4)

Gezielte Stallbelegung:

z Geschlossene Bestände mit eigener Nachzucht.

z Stabile Kleingruppen altersgleicher Tiere.

z Neue Tiere gruppenweise im Quarantänestall vorbereiten.

z Neue Tiere gruppenweise zuführen.

z Stallweise einstallen mit vorheriger R + D und

Stallruhephase.

z Produktionsbereiche räumlich trennen (Abgesetzte Jungtiere

aus dem Aufzuchtstall entfernen).

Weideführung

z Wechselausläufe mit Umbruch und Zwischennutzung.

z Ausläufe planbefestigt regelmäßig gereinigt.

z Befestigte Suhlen regelmäßig gereinigt.

(5)

Reinigung und Desinfektion

Reinigung und Desinfektion

Reinigung:

z

Alle Flächen, Böden, Wände, Decken und Geräte.

z

Vorreinigung aller groben Futter- und Kotreste.

z

Einweichen der Flächen über mehrere Stunden

(Sprühvernebler).

z

Reinigung mit min. 100 bar Hochdruckreiniger, ggf.

Waschzusätze.

(6)

z

Auswahl des Desinfektionsmittels nach

Zielorganismen.

z

Berücksichtigung des Temperaturfehlers.

z

Aufwandmenge berechnen:

0,4 l Gebrauchslösung pro m².

z

Ausbringung nur auf vollständig trockenen Flächen

(grauschimmer Beton).

z

Ausbringung mit geringem Druck, max. 15 bar.

z

Einwirkzeit einhalten.

z

Viren, Bakterien, Pilze: Boden, Wände, Decken,

Einrichtung, Geräte.

z

Endoparasiten: Boden, Wände (1m), Geräte.

(7)

EU-Öko-VO Anhang I, B

Nr. 8.:

Ausl

Ausl

ä

ä

ufe und Haltungsgeb

ufe und Haltungsgeb

ä

ä

ude

ude

Stallungen, Buchten, Einrichtungen und Gerätschaften

sind in geeigneter Weise zu reinigen und zu

desinfizieren …

Zur Reinigung und Desinfektion von Stallungen und

Haltungseinrichtungen dürfen nur die in Teil E von

Anhang II aufgeführten Produkte verwendet werden …

Zur Beseitigung von Insekten und anderen Parasiten in

Stallungen und anderen Haltungseinrichtungen in

denen Tiere gehalten werden, dürfen nur die in Teil B

Abschnitt 2 von Anhang II aufgeführten Produkte

(8)

EU-Öko-VO Anhang II, E:

Zur Reinigung und Desinfektion von Stallungen

und Haltungsgebäuden (z.B. Einrichtungen und

Gerätschaften) zugelassene Erzeugnisse

• Kali- und Natronseifen

• Wasser und Dampf

• Kalkmilch

• Kalk

• Branntkalk

• Natriumhypochlorid (z.B. als Lauge)

• Ätznatron

• Ätzkali

(9)

EU-Öko-VO Anhang II, E:

Zur Reinigung und Desinfektion von Stallungen

und Haltungsgebäuden (z.B. Einrichtungen und

Gerätschaften) zugelassene Erzeugnisse

• Zitronensäure, Peressigsäure, Milchsäure, Oxalsäure

und Essigsäure

• Alkohol

• Salpetersäure (Melkausrüstungen)

• Phosphorsäure (Melkausrüstungen)

• Formaldehyd

• Reinigungs- und Desinfektionsmittel für Zitzen und

Melkgeräte

(10)

Desinfektionsmittel nach

EU-Desinfektionsmittel nach EU-ÖÖko-VO:ko-VO:

keine/ ungenügende Desinfektion -Natriumkarbonat ätzend, materialschädigend -Melkmaschine

Reinigungs- und Desinfektionsmittel für Zitzen und Melkgeräte

Krebserregend, neurotoxisch, ätzend, gewebsreizend, Kältefehler

div. B, V, F, Sp.

Flächen, Geräte Formaldehyd

ätzend

-B, (V), (F), n. Sp. Geräte

Phosphorsäure (Melkausrüstungen)

ätzend

-B, V, F Geräte

Salpetersäure (Melkausrüstungen)

eingeschränkte Desinfektion div.

B, (V), (F), n. Sp. Flächen, Geräte, Haut

Alkohol

ätzend, schneller Wirkungsverlust,

Peressigsäure krebserregend, neurotoxisch div.

B, V, F Flächen, Geräte, Haut

Zitronen-, Peressig-, Milch-, Oxal-und Essigsäure

keine/ ungenügende Desinfektion

-Flächen, Geräte, Haut

natürliche Pflanzenessenzen

kurze Wirkdauer div.

B, V, F Haut, Schleimhaut

Wasserstoffperoxid

ätzend, materialschädigend

-B, V, F, n. Sp. Flächen, Geräte, Gülle,

Mist Ätzkali dto -dto dto Ätznatron ätzend, materialschädigend

-B, V, F, n. Sp. Flächen, Geräte, Gülle,

Mist Natriumhypochlorid (z.B. als Lauge)

hohe Aufwandmenge (4-8 kg/m², Verbrennungsgefahr

-(B)/(V)

Flächen, Gülle, Mist Branntkalk

keine/ ungenügende Desinfektion

-(B)/(V) Flächen, Gülle, Mist

Kalk

keine/ ungenügende Desinfektion

-(B)/(V) Flächen, Gülle, Mist

Kalkmilch

keine/ ungenügende Desinfektion

-(B)/(V) Flächen, Geräte

Wasser und Dampf

keine/ ungenügende Desinfektion

-Flächen, Haut, Geräte

Kali- und Natronseifen

(11)

Atemwegserkrankungen in der

Atemwegserkrankungen in der

Schweinehaltung I

Schweinehaltung I

z

Klinische Erscheinungen:

Appetitlosigkeit

Teilnahmslosigkeit

Husten

Verstärkte Atmung

Fieber

(12)

Atemwegserkrankungen in der

Atemwegserkrankungen in der

Schweinehaltung II

Schweinehaltung II

Erregerspektrum:

z

Virale Erreger:

– Influenza (Grippe)

– Porcines respiratorisches und reproduktives Syndrom

(PRRS)

z

Bakterielle Erreger:

– Actinobacillus pleuropneumoniae (APP)

– Bordetella bronchiseptica und Pasteurella multocida

(Progressive Rhinitis atrophicans, Schnüffelkrankheit)

(13)

Atemwegserkrankungen in der

Atemwegserkrankungen in der

Schweinehaltung III

Schweinehaltung III

Begünstigende Faktoren:

z

Stallklima

– Zugluft

– Temperatur

– Luftfeuchte

– Schadgase, Staub

– Einstreuhygiene

z

Abwehrschwächende Einflüsse

– Gruppierungsstreß

– Futterqualität

(14)

Immunprophylaxe in der

Immunprophylaxe in der

ö

ö

kologischen Tierhaltung

kologischen Tierhaltung

EU-Öko-VO: Anhang I, Abschnitt B

Nr. 5.5: Zusätzlich … gelten folgende Vorschriften:

Tierärztliche Behandlungen von Tieren … sind …,

zulässig; dies schließt die Verwendung

immunolgischer Tierarzneimittel ein, wenn in einem

spezifischen Bereich, in dem sich die

(15)

Impfvoraussetzungen

Impfvoraussetzungen

z

Erregerspektrum im Bestand ist bekannt

z

Impflinge sind gesund und nicht gestresst

z

Korrekte Durchführung der Impfung

z

Impfung aller Tiere eines Bestandes

z

Abgeschlossene Grundimmunisierung aller Tiere

z

Regelmäßige Nachimpfung entsprechend des

Impfschemas

(16)

Impfprogramme f

Impfprogramme f

ü

ü

r Sauen I:

r Sauen I:

Halbjährlich,

optimal am Ende der Tragezeit

Halbjährlich,

optimal am Ende der Tragezeit

Nachimpfung:

1. Trächtigkeit 1. Trächtigkeit

Grund-immunisierung:

Passiver Schutz der Ferkel,

Erregerverminderung im Bestand

Passiver Schutz der Ferkel,

Erregerverminderung im Bestand

Ziel:

Schnüffelkrankheit Pleuropneumonie

Erkrankung:

(17)

Impfprogramme f

Impfprogramme f

ü

ü

r Sauen II:

r Sauen II:

Alle 4 Monate Halbjährlich,

optimal am Ende der Tragezeit

Nachimpfung:

5. – 6. Lebensmonat 5. – 6. Lebensmonat

Grund-immunisierung:

Spezifischer Schutz der Sauen,

Erregerverminderung im Bestand

Passiver Schutz der Ferkel,

Erregerverminderung im Bestand

Ziel:

Fruchtbarkeits-Störungen Grippe

Erkrankung:

(18)

Impfprogramme f

Impfprogramme f

ü

ü

r Ferkel I:

r Ferkel I:

keine keine

Nachimpfung:

5. und 8. Lebenswoche 3. Lebenswoche

Grund-immunisierung:

Spezifische

Abwehrsteigerung der Ferkel

Spezifische

Abwehrsteigerung der Ferkel

Ziel:

Schnüffelkrankheit Pleuropneumonie

Erkrankung:

(19)

Impfprogramme f

Impfprogramme f

ü

ü

r Ferkel II:

r Ferkel II:

keine

1. und 4. LW oder 3. LW Spezifische Abwehr-steigerung der Ferkel Enzootische Pneumonie M. hyo keine Halbjährlich Nachimpfung: Ab 3. Lebenswoche 10. und 14.

(20)

Strategische Bek

Strategische Bek

ä

ä

mpfung von

mpfung von

Ektoparasiten

Ektoparasiten

beim Schwein

beim Schwein

Ziel:

Verhinderung klinischer Erscheinungen (Hautkrusten und Juckreiz).

Behandlung:

• Alle Tiere nach gründlicher Waschung der Haut mit Sebacil°

pour-on.

• Zeitgleich Reinigung und Desinfektion des Stalles oder

Umstallung.

• Wiederholung nach 14 Tagen.

Alternativ bei Sauen:

(21)

Strategische Bek

Strategische Bek

ä

ä

mpfung von

mpfung von

Endoparasiten

Endoparasiten

beim Schwein

beim Schwein

Ziel:

Verhinderung klinischer Erscheinungen (Abmagerung, Kümmern, verminderte Zunahme, Husten, Organverwürfe am Schlachthof).

Behandlung:

• Alle Tiere bei Stallwechsel nach gründlicher Reinigung der Haut,

mit Ausnahmebenzimidazolen, oder Levamisol.

• Wiederholung nach 5 Wochen.

Alternativ bei Sauen:

(22)

Zusammenfassung

Zusammenfassung

z

Infektionskrankheiten gilt es zu verhindern, statt sie zu

behandeln

z

Stallbelegung und Weideführung sind entscheidende

Glieder in Infektionsketten

z

Reinigung und Trocknung als wichtigste

infektionsbegrenzende Maßnahme

z

Desinfektion durch EU-Öko-VO stark eingeschränkt,

Fehler müssen korrigiert werden

z

Atemwegserkrankungen durch Impfmaßnahmen

begrenzen

(23)

Bibliographische Angaben zu diesem Dokument:

Link, Matthias (2003) Atemwegs- und parasitäre Erkrankungen bei Schweinen: Vorbeugende Maßnahmen und Therapie [Respiratory and parasitic deseases of pigs: preventive and therapeutic measures]. Beitrag präsentiert bei der Konferenz Markt und Produktion in der ökologischen Schweinehaltung, Fulda, 05.-06.03.2003, Seite(n) 96-105.

References

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