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und in der Provinz

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Academic year: 2020

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J u n g - Q u a r t ä r u n d End-Mesolithikum in d e r Provinz

Kerman (Iran)

V o n R E I N H O L D H U C K R I E D E , H a n n o v e r Mit 4 Abbildungen im Text

Z u s a m m e n f a s s u n g . Die Hauptmassen der mächtigen jungquartären Schutt-Ausfüllun­ gen und die See-Lösse der weiten Hochtäler des Kerman-Gebietes scheinen unter semi-ariden Be­ dingungen bis ins ältere Holozän abgelagert worden zu sein. In den heutigen ariden, nahezu wü­ stenhaften Gebieten nördlich Buhabad und in der Stadt Kerman zeigen Sedimente eines Brack­ wasser-Sees und süßer bis oligohaliner seichter Gewässer, daß einst Niederschläge und Feuchtigkeit größer waren als heutzutage. In Kerman führen sie mergelig-torfige Lagen und werden dem letz­ ten Pluvial zugeordnet. Sie enthalten viele Farn- und Pilz-Reste und unter den Mollusken feuch­ tigkeitsbedürftige Landgastropoden, die heute auf dem Iranischen Hochland ausgestorben sind, sich aber in den feuchten Waldgebieten der hyrkanischen Länder finden.

Bei Kuhbanan wurde eine mikrolithische Kultur entdeckt, die nach Artefakt-typologischen Gründen als end-mesolithisch zu bezeichnen ist, aber wie das Natufium Palästinas schon viele Sichelklingen mit Cerealien-Kieselglanz aufweist. Damit scheint der Anfang des Getreidebaus in Iran in sehr alten Zeiten oder wenigstens ein Ernten von Wildgräsern und für ihr Gedeihen günstige klimatische Bedingungen bezeugt zu sein.

S u m m a r y . The main masses of detritus and silts („See-Löß"), deposited in water and filling the vast plateau-valleys of Kerman-area, seem to have been formed during semi-arid con­ ditions till in older Holocene times. North of Buhabad and in the town of Kerman, areas which are now-days arid or nearly desertic, sediments of a brackisch lake and of shallow fresh-or oli-gohaline waters indicate that once precipitation and humidity were higher than doday. In Kerman they contain layers of marly peat and are thought to be formed during the Last Pluvial Period. They are rich in remains of fungi, ferns, and mollusc, some of which are land gastropods depen­ ding on humid environment. These are now extinct on the Iranian Plateau but living in the damp forest areas of the Hyrcanian countries.

At Kuhbanan a microlithic industry was discovered. Regarding the artifact types this indu­ stry can be called an Upper Mesolithic. Similar to the Natufian of Palestine there are already plenty sickle blades with a bright patina derived from the silica in the grain stems. This seems to testify the stage of beginning agriculture in Iran in very old times or at least a harvesting of wild grain under climatic conditions suitable for its growth.

Einleitung

Die Kenntnisse v o m Q u a r t ä r des Iranischen Hochlandes sind noch sehr gering. Einigermaßen gut informiert ist m a n nur über die heutige u n d letzteiszeitliche Verglet­ scherung der Elburs- und Z a g r o s - G e b i r g s z ü g e (Zusammenfassung bei B U T Z E R 1 9 5 8 , S . 4 6 , 47), e t w a s über quartärgeschichtlich a u s w e r t b a r e geländemorphologische Befunde und Sedimente in den Wüstensenken Große K a w i r u n d L u t ( G A B R I E L 1957a, S T R A T I L - S A U E R 1957; B O B E K 1959a, b) und in S e i s t a n u n d N o r d o s t - I r a n ( H U N T I N G T O N 1 9 0 5 , 1907, S C H A R L A U 1958). Eine kurze allgemeine Übersicht über die Sedimente des Q u a r t ä r s g a b C L A P P ( 1 9 4 0 ) .

Ü b e r weite Gebiete der Gebirgsländer sind jedoch k a u m quartärgeologische Beob­ achtungen in der Literatur festgehalten worden. F a s t nichts oder nur wenig ist bekannt über q u a r t ä r e Faunen und Floren, fossile Bodenbildungen u n d vorneolithische Hinter­ lassenschaften des Menschen, also über D i n g e , die in Iran allein sichere A n h a l t s p u n k t e über die Geschichte und die K l i m a t e des Q u a r t ä r s geben können.

Diese bedauerliche Tatsache ermutigt den Verfasser, einige neben praktischen geolo­ gischen Arbeiten für die Bundesanstalt für Bodenforschung in den Hochgebirgen westlich der L u t angefallenen q u a r t ä r - und steinzeitkundliche Beobachtungen mitzuteilen. E s han­ delt sich u m das Gebiet der großen Hochtäler zwischen K e r m a n u n d B u h a b a d , die zum

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großen Teil nach dem S a l z E n d s e e v o n Bafq, zum kleineren in die L u t und die B u h a b a d -Wüste entwässern. E i n e geologische K a r t e und Beschreibung des Gebietes wird die Arbeit H U C K R I E D E , K Ü R S T E N & V E N Z L A F F ( 1 9 6 1 ) bringen.

Die heutigen K l i m a - und Vegetationsverhältnisse

N u r durch den Vergleich mit dem heutigen K l i m a u n d den jetzigen Vegetations- und F a u n e n v e r h ä l t n i s s e n , über die B O B E K ( 1 9 5 1 , 1 9 5 4 ) , R E C H I N G E R ( 1 9 3 9 , 1 9 5 1 ) und M I S O N N E ( 1 9 5 9 ) informieren, lassen sich die quartären Bildungen verstehen. E s sind besonders die sehr geringen Niederschläge, eine lange Trockenperiode im J a h r , beträchtliche jährliche und tägliche T e m p e r a t u r - S c h w a n k u n g e n , der Steppen- und Wüstencharakter der V e g e ­ tation, die das abflußlose Gebiet auszeichnen. D a s dem hier behandelten Gebirgsland

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nachbarte Becken von Schahdad ist der trockenste T e i l der Wüste L u t , Vollwüste mit einem S a n d m e e r , das bar jeden Lebens und f a s t v ö l l i g ungangbar ist.

Die Gebirge, deren Gipfel gewöhnlich um 3 0 0 0 m hoch sind, nahe K e r m a n fast 4 0 0 0 m Meereshöhe erreichen, zeigen stets kahle B e r g h ä n g e . N u r örtlich sind sie außer mit x e r o ­ philen Dornpolstergewächsen schütter mit Bergmandel-Sträuchern (Amygdalus) bewach­ sen. D e r für die Trockengebirge charakteristische Baumwachholder (Juniperus macropoda

= excelsa) findet sich nur äußerst selten, u n d d a n n nur verkrüppelt, auf für Holzsucher

und Kohlenbrenner unzugänglichen Felsen u n d Geschröf. Als Steppen, Wüstensteppen und Wüsten muß m a n die weiten Schotter- und Gebirgsschuttflächen, die Senken und breiten Hochtäler bezeichnen. Ausgedehnte K a w i r - R e g i o n e n findet man nur außerhalb des hier behandelten Gebietes in der U m g e b u n g des B a f q e r Endsees und in der B u h a b a d - W ü s t e . Größere Flächen der Schwemm-Ebenen sind aber versalzen oder v o n Sanddünen bedeckt und fast ohne Vegetation; jedoch können hier S a x a u l e und T a m a r i s k e n Dickichte bilden. Die Meereshöhe der hier behandelten H o c h t ä l e r liegt zwischen 1400 und 2000 m. Per­ manente Seen sind nicht vorhanden. Frost u n d Schneefall sind im Winter verbreitet, mehr als m a n bei der südlichen geographischen Breite anzunehmen geneigt ist. Wegen des un­ günstigen Winterklimas liegt d a s Gebiet, w i e A b b . 1 zeigt, außerhalb der D a t t e l p a l m e n -Z o n e . In K e r m a n , das 1757 m hoch liegt, h ä l t sich der Schnee aber nie länger als einige T a g e . Auf den außerhalb des behandelten Gebietes liegenden höheren Gebirgsteilen, z. B . dem K u h - i - J u p a r (3952 m) bleibt der Schnee aber in nordwärtigen Nischen bis in den J u n i hinein erhalten. B O B E K ( 1 9 5 2 , S. 78, 79) h a t die gegenwärtige ideelle Schneegrenze bei K e r m a n mit 4900 bis 5000 m berechnet.

Die mittlere Jahresniederschlagsmenge in K e r m a n beträgt nach den A n g a b e n von G A N J I (1960) und dem Iranischen Wetterdienst für die Zeit v o n 1950 bis 1959 etwa 170 mm im J a h r , wobei die Mengen im L a u f e der J a h r e beträchtlich schwanken ( 1 9 5 2 = 58 m m ; 1957 = 311 mm). Ältere Übersichten ( B A U E R 1935, B O B E K 1 9 5 2 , S. 71) geben nur 105 mm Durchschnitt an.

In den Gebirgen sind die Niederschlagsbeträge höher, werden hier etwa mit 2 0 0 bis 300 mm ( G A N J I 1960, Niederschlagskarte) berechnet. In den tieferen Senken werden sie beträchtlich niedriger liegen als in K e r m a n . D i e außerhalb des besprochenen Gebietes, aber noch im gleichen Bafqer Entwässerungssystem liegende Stadt R a f s e n j a n (1597 m) h a t nur 83 mm Jahresmittel und kennt nach E B T E H A J (1956) im Jahr durchschnittlich nur 8 Regentage.

D e r Regen fällt fast ausschließlich im Winter und Anfang des Frühlings (subtropischer mediterraner Winterregen). D i e Zahl der sommerlichen Trockenmonate ohne oder fast ohne Regen liegt bei 6 oder 7.

Deflation, die in der L u t so eine große R o l l e spielt, ist in den behandelten Gebieten nur gering w i r k s a m .

Schwemm-Sedimente semiarider Zeiten; See-Löß

Die breiten Längstäler zwischen den Gebirgszügen sind mit beträchtlichen Locker­ massen ausgefüllt. Nordwestlich K e r m a n durchteufte eine Wasserbohrung 130 m dieser Sedimente, ohne ihr Liegendes zu erreichen. A n den Rändern der Gebirgszüge, die sich z u m T e i l als noch aktive tektonische Störungszonen erweisen, sieht m a n neben Resten von verstellten groben, wohl plio-altpleistozänen Schottern riesige, sich weit in die Ebenen erstreckende, v o n trockenen Wasserrissen durchfurchte Gebirgsschutt-Fächer und Schie­ pen. W o Gebirgstälchen münden, schieben sich oft viele km lange Wildwasser-Schuttmas­ sen mit grobem Blockwerk in die Hochtäler, Hinterlassenschaften gelegentlicher W o l k e n ­ brüche und Sturzfluten.

In Richtung auf die Innenteile der Senken verkleinert sich das K o r n der Schuttmassen, bis schließlich eine tonige Schwemmschluff-Fläche vorliegt, die oft so parketteben und weit

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Abb. 2. Blick in das mit Schuttmassen erfüllte Hochtal Kerman-Zarand.

ist, daß K r a f t w a g e n auf ihr wie auf einer Rennstrecke in höchster Geschwindigkeit fahren können. Salzausblühungen sind hier weit verbreitet, und gelegentlich sieht m a n dünne Gipskrusten.

In dem groben Schuttwerk an den R ä n d e r n der Ebenen bieten Wasserrisse vielfach einen Einblick in die oberste, leider immer fossilfreie Sedimentfolge. In den Innenteilen der Becken dagegen, wo man in den feineren Sedimenten A n t w o r t auf stratigraphische Fragen erwartet, fehlen aber meist vertikale Aufschlüsse gänzlich oder gehen nie tiefer als einige Meter. Glücklicherweise bieten die mit den typisch iranischen G r u n d w a s s e r ­ gewinnungsanlagen, den K a n a t e n , verbundenen Erdarbeiten etwas E r s a t z . Sie ergeben bei den Siedlungen viele m tiefe Einschnitte, o d e r es werden wenigstens Lockergesteine aus mehreren 10 m T e u f e an die Oberfläche ausgeworfen.

W a s m a n sieht, ist ein unregelmäßig geschichteter Wechsel von tonigschluffigen S a n -den mit unreinem Kies und G r a n d in Lagen, Schnüren und Linsen und vor allem P a k e t e etwas sandiger Schluffe, die unter den Bezeichnungen „sekundärer L ö ß " ( N I E D E R M A Y E R 1920, S. 4 5 ) , „ S e e l ö ß " ( G A B R I E L 1942, S. 432, S. 308) aber auch als „aeolian silt" ( H A R R I ­ SON, zitiert bei S E D L A C E K 1955, S. 623) in die L i t e r a t u r eingegangen sind.

In den Aufschlüssen und im Aushub mangelt es an jedem Zeichen von fossilen B r a u n ­ erden, roten Bodenbildungen, fossilen G i p s - oder K a l k k r u s t e n , fossilen Dünen- o d e r Wüstensanden. Bis auf die unten von K e r m a n beschriebenen, w u r d e n auch humose o d e r torfige Bildungen nicht gefunden.

Die im Aussehen etwas lößartigen, meist gelblichbraunen bis gelblichen, aber auch g e ­ legentlich rot- und violettstichigen kalkhaltigen Schluffe sind gewöhnlich geschichtet und nie so locker wie echter L ö ß . Wenn sie etwas p o r ö s sind, mögen Salzpartikel w e g g e l ö s t worden sein. F a s t nie sind die SeeLösse rein, sondern sie enthalten S a n d und K i e s -Schmitzen, auch vereinzelt Steinbrocken, was v o r allem an der oberflächlichen W i n d l e s e ­ decke erkennbar ist. Häufig finden sich in den oberen Metern auch „ L ö ß k i n d l " K o n -kretionen.

Können die sandigen und kiesigen Lockermassen nach Zusammensetzung und A r t der wirren Schichtung nur von periodischen, mit Gebirgsschutt beladenen Wasserfluten her­ rühren, die sich in vegetationsarme oder wüstenhafte Ebenen ergossen haben, so ist das

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auch der Fall bei den See-Lössen. Diese waren die feinsten Schutt-Teilchen, die T r ü b e , die sich endlich im zur R u h e gekommenen Wasser, in flachen, wohl im allgemeinen äußerst kurzlebigen Seen absetzten. Den A b s a t z im Wasser, nicht eine äolische Entstehung, b e ­ stätigt auch die dankenswerter Weise v o n D r . SINDOWSKI ausgeführte Korngrößen ( P i ­ petten-) Analyse eines solchen See-Lösses v o n K e r m a n mit folgenden W e r t e n :

> 2 0 0 i i 0 = 1,6 Gewichts-% 20— 10 = 13,2 Gewichts-%

200—100 = 12,0 „ 10— 6 = 4,1 100— 60 = 11,4 „ 6— 2 = 15,8

60— 30 = 13,9 „ (2 =•• 20,8

30— 20 = 7,7

Selbst in den heute staubsturmreichen Gebieten der L u t , wo mit viel mehr äolischem T r a n s p o r t der feinen Teilchen gerechnet werden k a n n , k a m S E D L A C E K ( 1 9 5 5 , S. 618, 6 1 9 , 6 2 3 , 656) mit K o r n g r ö ß e n - A n a l y s e n z u dem E r g e b n i s , daß die See-Lösse im Wasser a b ­ gelagert worden sind. Ein gewisser Anteil an äolischem Material in der Feinsandfraktion ist hier jedoch wahrscheinlich.

A n Schilderungen, wie es zur B i l d u n g von S e e - L ö ß , lehmigen, sandigen, kiesigen Schwemm-Massen in den Senken a r i d e r oder semiarider Gebiete k o m m t , mangelt es nicht ( z . B . R A D D E 1898, S. 2 1 ; W A L T H E R 1900, S. 1 1 0 ; W E N Z E L 1935, S. 3 7 ; D A P P L E S 1 9 4 1 , S. 137; B Ü D E L 1952, S. 1 1 8 )1) . E i n e gewisse Vorstellung von dem Geschehen geben heutzutage noch die üblichen Winter- und Frühlingsregen im K e r m a n e r Gebiet. Sie breiten feinste Teilchen, den groben Schutt-Bildungen der Ebene selbst entnommen, in den inneren Senken aus. D i e seichten Seen, Lachen, Pfützen, in denen d a s geschieht, wer­ den nach T a g e n oder Wochen wieder ausgetrocknet. D a z u m a l mögen sich aber an manchen Stellen T ü m p e l v o n süßem bis oligohalinem Wasser d a s ganze J a h r hindurch gehalten haben, wofür die F a u n a der See-Lösse H i n w e i s e geben könnte.

Ist es nach dem petrographischen Eigenschaften schon klar, daß bei den See-Lössen kein reiner äolischer L ö ß vorliegt, so beweist auch, wie bei den sehr ähnlichen „fluvio-äolischen A b l a g e r u n g e n " H a d r a m a u t s ( W E N Z 1 9 4 3 ) , die F a u n a , daß Wasser bei der E n t ­ stehung eine große R o l l e spielte. Gewöhnlich sind die Sedimente fossilleer, aber wenn tierische Reste v o r h a n d e n sind, ganz gleich aus welcher T e u f e , dann sind es

Melanoides tuberctdata ( M Ü L L E R ) Melanopsis doriae ISSEL

Pseudamnicola uzielliana ( I S S E L )

In Z a r a n d fand sich einmal Helicopsis (Xeropicta) millepunctata ( B O E T T G E R ) . A l l e im S e e - L ö ß vorkommenden Mollusken leben noch heute in dem Gebiet, die

Helicopsis nur auf den kultivierten Ländereien, die Wasserschnecken in den B e w ä s s e r u n g s ­

u n d oberirdischen K a n a t g r ä b e n . U n v e r s a l z e n e größere, permanente Seen, wie m a n sie sich allgemein für ein Pluvial vorstellt, sind mit den Faunen nicht zu belegen.

Ü b e r die T e m p e r a t u r e n , die bei der Sedimentation der molluskenführenden Schluffe herrschten, geben die Melanopsis und Melanoides gute Anhaltspunkte. E s sind w ä r m e ­ bedürftige Arten, die in den aus natürlichen Quellen gespeisten Bergbächen und W a s s e r ­ speichern der Gebirge unseres Gebietes nicht gedeihen können, weil ihnen dort das W a s s e r im Winter zu kalt ist. In den K a n a t w a s s e r - G r ä b e n , deren rasch fließendes Wasser stets e t w a mit der mittleren Jahrestemperatur aus dem B o d e n kommt (in K e r m a n mittlere J a h r e s t e m p e r a t u r 1 7 , 2 ° C ) , setzen die Schnecken in diesem N i v e a u aber schon ein, Me­

lanopsis doriae allerdings erst mit kleinen E x e m p l a r e n . N o r m a l e Größen findet m a n d a n n

in den Gewässern der tieferen Beckenteile. E s m a g in diesem Zusammenhang und für die unten behandelten K e r m a n e r limnischen Bildungen erwähnenswert sein, daß Melanoides

tuberculata, die „malayische Turmdeckelschnecke" unserer W a r m w a s s e r a q u a r i e n , die j a

!) Es sei auch auf die eingehende Behandlung der Pfannen Zentral-Irans durch GABRIEL (1957b) hingewiesen.

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eine ungeheure Verbreitung über die w a r m e n Gebiete A f r i k a s und Asiens h a t (siehe P I L S B R Y & B E Q U A E R T 1 9 2 7 , S. 2 5 3 , K a r t e 2 ; R O G E R 1 9 4 3 , S. 1 2 9 ) , nach den E r f a h r u n g e n von K I L I A S ( 1 9 5 6 ) nur in Wassertemperaturen über 1 8 ° vermehrungsfähig ist.

Höchstwahrscheinlich w a r e n die Niederschlagsmengen der Winter- und Frühlingsregen zur Zeit der A b l a g e r u n g der H a u p t m a s s e n der H o c h t a l - F ü l l u n g e n etwas größer a l s heute. S o sind, wie unten gezeigt w i r d , See-Lösse in Brackwasser-Seen abgelagert w o r d e n , wo heute trockenes L a n d ist. Ferner sprechen die Befunde der K u l t u r von K u h b a n a n für niederschlagsreichere Zeiten im A l t h o l o z ä n u n d die Feststellung, daß heutzutage in den größten Teilen der Becken die Sedimentation ruht, A b t r a g u n g u n d A k k u m u l a t i o n schein­ bar ein Gleichgewichtszustand erreicht haben. Schutthalten liegen seit dem Mesolithikum fossil, wie A r t e f a k t - F u n d e beweisen, und Wüstensteppen-Flächen mindestens seit Zeiten, wie die Bildung v o n Wüstenlack auf Gerollen, D r e i k a n t e r n und Rillensteinen dauert. Zur Zeit der endmesolithischen K u l t u r von K u h b a n a n w a r dort die See-Löß-Bildung wohl im wesentlichen abgeschlossen. Sie hörte fast gänzlich unter den heutigen ariden V e r h ä l t ­ nissen auf.

Keineswegs sind die Lockersedimente aber unter echt humiden Bedingungen u n d einer üppigen V e g e t a t i o n abgelagert worden. N i r g e n d w o fand sich in den j u n g q u a r t ä r e n S e ­ rien ein g u t s o r t i e r t e r u n d g u t g e r u n d e t e r Flußkies. Stets w u r d e grobes Material z u s a m m e n mit feinem sedimentiert. D i e Gerolle bestehen stets aus Gesteinen, die in den angrenzenden Gebirgsteilen zu finden sind. N i e k o n n t e nachgewiesen werden, daß Gerolle weite Strecken in Längsrichtung der Hochtäler und Gebirgszüge transportiert worden sind. Z u allen hier behandelten Zeiten w i r d das Gebiet der Hochtäler keine w a s ­ serreichen, immer fließenden und mit unseren europäischen Flüssen vergleichbare Gewässer gekannt haben.

Ablagerungen von Brackwasser-Seen

Sandige Schluffe, die 25 k m nördlich B u h a b a d entlang der noch aktiven S t ö r u n g s z o n e Z a r a n d - K u h b a n a n - B u h a b a d 4 m tief durch einen jetzt völlig versalzenen, molluskenfreien Bach eingeschnitten worden sind, ergaben

Hydrobia (Hydrobia) cf. acuta (DRAPARNAUD) hh Cyprinotus salinus (BRADY) SARS h

Cyprideis litoralis BRADY hh Carapax-Reste kleiner Decapoden

Reste von Coleoptera, Formicidae und anderen Insekten

Nonion sp. (ein winziges, nicht umgelagertes dünnschaliges Exemplar)

Characeen-Oogonien

Blattreste und Diaphragmen einer schilfartigen Monokotyle, vielleicht einer Bambus-Art

an Früchten und Samen (überhaupt nicht inkohlt): Carex sp.

Najas sp.

Chenopodinm sp.

schwarze Samen mit Caruncula

ein schwarzer, asymmetrischer glatter Same.

Bei dieser F a u n a besteht kein Zweifel, d a ß hier Sedimente eines Brackwasser-Sees vorliegen. D i e auch in der N o r d - und Ostsee lebende Brackwasserform Cyprideis litoralis ( K L I E 1 9 2 9 , S. 1 7 ; 1 9 3 8 , S. 1 5 6 ; M Ü L L E R 1 9 1 2 , S . 3 2 6 ) , die nach R E M A N E & S C H L I E P E R ( 1 9 5 8 , S. 6 4 , 1 2 2 ) allerdings als holeuryhalin zu bezeichnen ist, konnte der Verfasser lebend a u d i im M a h a r l u - S a l z s e e in Fars nachweisen.

Ein echtes K a w i r - E n d s t a d i u m hat dieser See wohl infolge plötzlicher H e b u n g des Gebietes, die sich auch in dem scharfen engen Terrassen-Einschnitt anzeigt, nie erreicht. Sollte der See allein das relativ kleine Becken v o n B u h a b a d bedeckt haben, w ü r d e d a s bei dem geringen Einzugsgebiet eine sehr niederschlagsreiche Zeit anzeigen.

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-S A U E R ( 1 9 5 7 , -S. 4 8 2 ) geforderten großen K a w i r - -S e e , der sich bis in die B u h a b a d - W ü s t e erstreckte. Wertet m a n die Foraminiferen (Nonion) als Relikte aus einer Zeit der Meeres­ bedeckung, so muß m a n einen solchen K a w i r - S e e annehmen und folgern, im Gebiet der K a w i r u n d L u t hätten permante BrackwasserSeen seit dem Rückzug des Meeres im N e o -gen existiert, ohne v o n extremen Trockenzeiten ausgelöscht oder v o n P l u v i a l e n ausgesüßt w o r d e n z u sein. Eine Verschleppung v o n Nonion durch Seevögel oder anderweitig ist j e ­ doch keineswegs auszuschließen.

Der Begriff Brackwasser soll nur den Salzgehalt angeben und umfaßt im Sinne von REMANE (REMANE & SCHLIEPER 1 9 5 8 , S 3 , 4 ) auch Binnensalzgewässer, wobei sich selbstverständlich der Verfasser der chemischen Unterschiede zwischen einem mit Meerwasser gemischten Süßwasser und den wohl zumeist Sulfat-Chlorid-Wässern des Iranischen Hochlandes bewußt ist.

Zur PIuvial-Frage

U n t e r den K e n n e r n der inneriranischen Trockengebiete, soweit sie sich mit diesen geo­ logischen F r a g e n in der Literatur auseinandersetzen, scheint nur B O B E K ( 1 9 5 5 , 1959 a, b) die a u f verschiedene Beobachtungen fußende Ansicht z u vertreten, im Iranischen H o c h ­ l a n d e hätte es nie eine Pluvialzeit (im stärksten u n d ursprünglichen Sinne des Wortes) gegeben. Wenn m a n die geringfügigen gelegentlichen Zunahmen der Feuchtigkeit in der Vergangenheit als P l u v i a l e bezeichnen w ü r d e , müsse m a n es auch mit der G e g e n w a r t tun. B O B E K hält z . B . einen großen pleistozänen K a w i r - S e e für unbewiesen, j a glaubt A r g u ­ mente gegen die E x i s t e n z eines solchen für den größten T e i l oder g a r des ganzen Pleisto­ z ä n s z u haben.

D i e übrigen Forscher sind jedoch v o n d e m Auftreten kräftig niederschlagsreicherer Zeiten in der Vergangenheit überzeugt oder geben Beobachtungen, die m a n mit reich­ lichen Niederschlägen z u erklären geneigt ist.

E s sind v o r allem geländemorphologische Befunde ( H U N T I N G T O N 1905, S . 2 9 5 - 3 0 0 , H E D I N 1 9 1 0 , N I E D E R M A Y E R 1920, S. 5 3 ; G A B R I E L 1 9 5 7 a , S T R A T I L - S A U E R 1 9 5 7 , S C H A R L A U 1 9 5 8 ) , seltener die Untersuchung der Sedimentfolgen selbst ( H U N T I N G T O N 1 9 0 5 , 1 9 0 7 , S T R A T I L - S A U E R 1957), die zu solchen, allerdings nicht immer gesicherten oder überzeugen­ den Schlußfolgerungen führten.

I n d e m hier behandelten Gebiet spricht mancherlei für ehemals feuchtere und sicherlich auch niederschlagsreichere Zeiten:

T i e f e enge Schluchten mit markanten Strudellöchern sind in den massigen, dichten triadischen K a l k der Gebirgszüge geschnitten, wie es n u r ein permanent fließender Gebirgs-bach schafft, nicht die schnell erlahmende Wasserflut nach einem der sehr seltenen S t u r z ­ regen. S a l k s i n t e r - V o r k o m m e n , die allerdings nur Steinkerne v o n Pseudamnicola, Pisidium, Characeen-Stengel u n d Schilf-Röhren geliefert haben, zeugen von ausgedehnteren Quell­ austritten dort, w o heute nur ein Quellchen die Bewohner eines kleinen D o r f e s a m Leben hält oder nicht einmal mehr d a s v e r m a g .

Auch tiergeographische Hinweise liegen v o r , wenn m a n nicht die Verbreitung der Arten v o r das Q u a r t ä r legt und mit der bei diesen F ä l l e n ziemlich unwahrscheinlichen Verschleppung v o n Eiern durch Vögel u n d W i n d rechnet.

S o k a n n die v o m Wasser abhängige Wechsel- oder G r ü n e K r ö t e Bufo viridis viridis L A U R . , die unfähig ist, die weiten Wüsten u n d Wüstensteppen zu überwinden und auf die O a s e n und Gebirgsbäche des Gebietes beschränkt ist, sich nur in einer Zeit mit b e ­ trächtlich feuchterem K l i m a über das Iranische H o c h l a n d verbreitet haben. D a s isolierte V o r k o m m e n v o n Caspicyclotus biggsi ( S C H L E S C H ) a u f schattenbegünstigten Stellen der H i p p u r i t e n k a l k - B e r g e bei K e r m a n ( B I G G S 1 9 3 7 , S . 3 4 7 ; S C H L E S C H 1 9 3 4 , S . 45) ist nur e r k l ä r b a r , wenn m a n eine ursprüngliche V e r b i n d u n g in feuchteren Zeiten zu dem heu­ tigen Lebensgebiet der G a t t u n g ( B O E T T G E R 1 8 8 9 , S . 9 7 2 , S T A R M Ü H L N E R & E D L A U E R 1 9 5 7 , S. 4 4 5 ; FORCART 1935, S. 442) im feuchten hyrkanischen Waldgebiet annimmt. D i e V e r

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-breitung der Hochgebirgsschnecke Pbenacolimax annularis ( S T U D E R ) ( B O E T T G E R 1889, S . 9 3 5 ; B I G G S 1937, S . 343) auf verschiedene, heute durch wüstenartige Senken getrennte G e b i r g s z ü g e Zentral-Irans kann auch nur in einer feuchteren Zeit geschehen sein.

Fossile Täler, Terrassenreste

Nicht selten beobachtet m a n in den Gebirgszügen Wiederausräumung fossiler T ä l e r oder einst schuttbedeckter Hügellandschaften aus Jura-Gesteinen. Reste alter Schotter­ füllungen oder Bedeckung kleben noch hin- und wieder an den T a l h ä n g e n oder sind als H ü g e l k a p p e n erhalten. M a n könnte aus diesem Wechsel v o n Schutt-Akkumulation zu A u s r ä u m u n g einen grundlegenden W a n d e l der Niederschlagsverhältnisse, des K l i m a s , könnte T e r r a s s e n - S y s t e m e herauslesen und diese auf ein angenommenes, v o n E u r o p a ent­ lehntes Zeitschema verteilen.

N o c h heute bewegen sich jedoch die G e b i r g s z ü g e , und die einzelnen E n t w ä s s e r u n g s ­ systeme sind somit dem raschen W a n d e l unterworfen. E n t l a n g aktiven Störungslinien müssen sich Bäche einschneiden, und g a n z junge Bewegungslinien ziehen „ T e r r a s s e n " in den jungen Schuttfächern der Hochtäler. Angesichts dieser Beobachtungen läßt m a n lieber die morphologischen Erscheinungen für paläoklimatologische F r a g e n außer Betracht.

Sedimente von Süßwasser- bis oligohaliner Seen

G r ü n e oder grünlichweiße Mergeltone, wie sie in K a n a t - und Brunnenausschachtungen in K e r m a n oder im Bett des K u h b a n a n - „ F l u s s e s " unter See-Lössen angeschnitten sind, können nur unter permanenter Wasserbedeckung abgelagert worden sein. N a c h H U N T I N G ­ TON ( 1 9 0 5 , S. 280) bilden T o n e solcher F a r b e den Boden des Süßwasser-Sees H a m u n in Seistan. Bis auf einen Deckel von Melanopsis aus dem höchsten Teil dieser Bildung in K u h b a n a n erwiesen sie sich immer als fossileer.

Z u m Teil humose, torfige See-Ablagerungen fanden sich in K e r m a n , als im Zentrum der S t a d t auf dem Schulhof der Oberschule ein Brunnen gegraben wurde.

D a s Profil:

0 — 7 , 7 5 m kalkhaltiger Schluff mit etwas beigemengtem Feinsand, gelbbraun, fossilleer, im Oberteil mit Skelett-Resten von Homo sapiens L . (isla­ mischer Friedhof) = endpleistozäner-holozäner See-Löß

7 , 7 5 — 8,2 m Gemenge weißer Mergel mit schwärzlichen humosen Mergeln Probe bei 8,0 m: Pseudamnicola uzielliana (ISSEL)

Planorbis sp. indet.

8,2 — 9,8 m weißgraue Mergeltone bis Mergel 9,8 — 1 0 , 4 m schwarze, torfige Mergel mit

Succinea sp. indet.

Vertigo antivertigo DRAPARNAUD Galba truncatula (MÜLLER)

Valvata piscinalis (MÜLLER), Formen, die sich gut einpassen in FAVRE'S

( 1 9 2 7 , Taf. 1 9 , Fig. 2 5 — 3 1 ) , „mode minor" und die der V. piscinalis

pulcbella STUDER nahestehen.

Cyprinotus salinus (BRADY) SARS n. ssp. 2 Candona rostrata BRADY & NORMAN 2 Eucypris pigra (FISCHER) G. W. MÜLLER 1

Ilyocypris gibba (RAMDOHR) BRADY n. ssp. („recta") 6

10,4 — 1 1 , 9 m (Endteufe): grüne und schmutziggrüne, weißfleckige Mergeltone mit nicht abgerollten Gesteinsbröckchen von ~ 1 mm 0

Probe bei 1 1 , 9 m: Succinea sp. indet.

Planorbis sp. indet.

verkohlte und zum Teil leicht verkieste Stengel.

V o m torfigen, humosen Auswurf wurden größere Mengen ausgeschlämmt. Sie ergaben:

Succinea (Succinea) putris h.

(9)

Vertigo antiverügo DRAPARNAUD h

Planorbis planorbis (L.) (gedeiht noch in Gewässern mit 4—5°/oo Salz) Galba truncatula (O. F. M Ü L L E R ) h (3°/oo Salz)

Pseudamnicola kotschyi v. FRAUENFELD

Valvata piscinalis (MÜLLER), der pulchella STUDER nahestehend h (2—3%>o Salz) Pisidium cinereum ALDER (3°/(M Salz)

Pflanzen-Stengel

keine Samen und Früchte

H e l l e r Mergel-Aushub ergab nach d e n Bestimmungen von Dr. L Ü T T I G :

Cyprinotus salinus (BRADY) SARS 2 Cyprinotus salinus (BRADY) SARS n. ssp. 2 Cyprinotus fretensis (BRADY & ROBERTSON) 2 Cyprinotus äff. imus GAUTHIER 1

Candonopsis n. sp. 1

Candona äff. vavrai (KAUFMANN) 1 Candona steinheimensis S I E B E R 2 Cypridopsis äff. brevisetosa K L I E 2

llyocypris gibba (RAMDOHR) BRADY n. ssp. („recta") 10 Ilyocypris n. sp. 1

D e r Unterschied der fossilen zu der heute im Gebiet lebenden Molluskenfauna sticht sofort ins Auge. In dem extrem ariden K l i m a gedeihen heute nur wenige F o r m e n . E s sind nach eigenen A u f s a m m l u n g e n und den A n g a b e n bei I S S E L ( 1 8 6 6 ) , A N N A N D A L E & PRASHAD ( 1 9 1 9 , S . 3 5 ) , B I G G S ( 1 9 3 7 ) , S T A R M Ü H L N E R & E D L A U E R ( 1 9 5 7 ) und F O R C A R T (1959) außer den oben bei den See-Lössen erwähnten sehr häufigen Arten nur noch:

Pisdium cinereum ALDER

Theodoxus doriae ISSEL = f Th. pallidus (DUNKER) S Melanoides pyramis flavida ( N E V I L L ) SS

Pseudamnicola kotschyi v. FRAUENFELD Caspicyclotus biggsi SCHLESCH ss Galba truncatula (O. F. MÜLLER) h Radix-¥ ormen h

Planorbis planorbis submarginatus CHRISTOPHORI SC JAN. s Gyraulus laevis (ALDER) S

Papilla (Gibbulincpsis) signala (MOUSSON) h Granopupa (Granopupa) granum (DRAPARNAUD) h Jaminia (Euchondrus) continens (ROSEN)

Jaminia (Euchondrus) continens carmanica FORCART S Ena (Ena)schahrudensis (BOETTGER) S

Pyramidula sp. ss

Vallonia ade/a mionecton BOETTGER Vallonia excentrica STERKI S

D i e jetzt ungeheuer häufigen wärmeliebenden Melanopsis und Melanoides fehlen in der fossilen K e r m a n e r F a u n a . Sie m ü ß t e n nach den aus der F a u n a z u schließenden S ü ß -wasser- bis oligohalinen Bedingungen v o r h a n d e n sein, wenn die damaligen T e m p e r a t u r e n den heutigen entsprochen hätten.

V a l v a t e n sind noch nie aus Iran beschrieben worden. D e r Verfasser suchte sie in dem Gebiet zwischen F a r s , Persischem Golf u n d Seistan vergeblich, und auch der derzeit beste K e n n e r der iranischen Molluskenwelt D r . FORCART kennt keine V a l v a t e n v o n I r a n .

Valvata piscinalis pulchella STUDER, der unsere F o r m nahe steht, gedeiht heute nur in

N o r d - und Mitteleuropa (EHRMANN 1 9 5 6 , S. 2 0 7 ) , w i r d jedoch in Griechenland u n d Sizilien durch ähnliche Formen vertreten. V. pulchella w i r d auch aus pleistozänen Seen-Ablagerungen der T ü r k e i genannt ( E G E R A N & L A H N 1 9 4 8 ) .

E s ist undenkbar, daß in K e r m a n bei den heutigen ariden Verhältnissen mit stetem Ausblühen von S a l z nahe den Gewässern feuchtigkeitsliebende Vertigonen u n d Succineen gedeihen könnten. Vertigo antiverügo ist wohl heute gänzlich auf dem Iranischen H o c h l a n d ausgestorben. M a n kennt die A r t in I r a n einzig in den feuchten Waldgebieten n ö r d

(10)

lieh des E l b u r s - K a m m e s , von wo sie F O R C A R T ( 1 9 3 5 , S. 4 2 0 ) , erwähnt, in einem Gebiet, d a s eine vollkommen andere, ungemein reichhaltigere L a n d g a s t r o p o d e n - F a u n a birgt als das Iranische Hochland. Auch die Succineen werden nur noch an ganz wenigen feuchtig keitsbegünstigten O r t e n des Hochlandes leben, wie Succinea pfeifferi R O S S M . in dem Auen-Gebüsch des Z e y a n d e h R u d bei I s f a h a n ( B I G G S 1 9 3 7 , S. 3 4 7 ) . Ein wahrscheinlich zu dieser A r t zu stellendes Gehäuse erwähnt B I G G S übrigens aus quartären Ablagerungen bei B a m . Iranische Succinea putris sind meines Wissens bislang nur aus d e m feuchten W a l d l a n d nördlich des E l b u r s - K a m m e s bekannt gemacht worden ( S T A R M Ü H L N E R & E D L A U E R 1 9 5 7 , S. 4 6 4 ) .

D i e Ostracodenfauna von K e r m a n enthält Formen, die gelegentliches Austrocknen kleinerer Gewässer vertragen. So ist Cyprinotus fretensis eine für kleine W a s s e r a n s a m m ­ lungen typische F o r m , die in N o r d a f r i k a und Bulgarien häufig in Feldpfützen gefunden w o r d e n ist. Alle genauer bestimmten Arten sind gegen hohe Wassertemperaturen, wie sie beim Austrocknen entstehen, unempfindlich. Fließgewässer, ausgenommen kleine, nicht perennierende, kommen als Biotop nicht in Betracht. D a ß die Wasserfläche nicht allzu klein w a r , gibt Ilyocypris gibba „recta" z u erkennen, eine limnische, Seen bevorzugende F o r m . A u f anmooriges Gewässer deutet Candona rostrata hin. Nach K L I E ( 1 9 3 8 , S. 4 0 ) k o m m t sie in moorigen G r ä b e n und an seichten Seeufern zwischen dichtem Pflanzenwuchs vor. D i e nicht näher bestimmten Arten lassen sich ökologisch nicht auswerten. Doch wi­ dersprechen die ökologischen Merkmale der verwandten Arten gleicher G a t t u n g unseren Annahmen nicht.

Einige Arten sind noch nicht beschrieben, was angesichts der ungenügenden Kenntnis von den iranischen Kleinfaunen nicht wunder nimmt.

Candona steinheimensis ist in Deutschland bisher nicht in jüngeren als altpleistozänen

Schichten bekannt geworden. Ilyocypris gibba „recta" scheint im Mittelmeer-Gebiet ebenfalls nicht bis in jungpleistozäne Ablagerungen zu gehen. Für die stratigraphische Einordnung der K e r m a n e r Sedimente brauchen diese Feststellungen aber keine Bedeutung z u haben.

Einen ausgedehnten, tiefen See nach mitteleuropäischen Vorstellungen g a b es bei K e r m a n sicherlich nicht. Ein solcher hätte nach den bei den pluvialzeitlichen Seen Klein­ asiens gewonnenen Erfahrungen Fischreste, Unioniden, Dreissensien, höchstwahrscheinlich auch Corbicula fluminalis überliefert. D i e Ebene von K e r m a n wird vielmehr nur von einem g a n z seichten See, vielleicht auch nur von T ü m p e l n und Lachen bedeckt gewesen sein, v o n denen große T e i l e immer wieder trocken fielen und von L a n d p f l a n z e n über­ wuchert wurden.

Aus dem V o r k o m m e n von Cyprinotus salinus könnte auf eine leichte Salzführung des Wassers geschlossen werden.Auch die in der Fundliste mit Grenzwerten des Salzgehaltes (nach R E M A N E & S C H L I E P E R 1 9 5 8 , S. 7 7 , 7 8 ) versehenen Mollusken gedeihen in oligo-halinem Wasser. Besonders die Pseudamnicola-Arten vertragen viel S a l z (STARMÜHLNER & E D L A U E R 1 9 5 7 , S. 4 4 4 ) . Alle diese Arten sind aber auch gute Süßwasser-Bewohner, selbst C. salinus wird aus reinem Süßwasser aufgeführt ( V A V R A 1 9 0 9 , S. 1 0 7 ) .

E i n e leichte V e r s a l z u n g des Wassers ist aber wahrscheinlich. Selbst eine niederschlags­ reichere Zeit, ein P l u v i a l , wird in diesen abflußlosen Gebieten die aus den ariden Zeiten überkommene Versalzung der Wässer und B ö d e n nicht aufheben können. Z u d e m enthält das Gebiet in allen Formationen v o m tiefsten K a m b r i u m an, vor allem im N e o g e n , die mannigfaltigsten salinaren Gesteine, so daß selbst in einem sehr humiden P l u v i a l mit Quellwässern geringen Salzgehaltes zu rechnen wäre.

D i e Hoffnungen, die auf eine pollenanalytische Untersuchung der torfigen Schichten von K e r m a n gesetzt wurden, wurden leider enttäuscht. O x y d a t i o n hat wahrscheinlich alle Pollen zerstört, denn solche ließen sich nicht nachweisen.

(11)

H e r r M A D L E R f a n d in der Probe a u s 8 m T i e f e : kleine Holzsplitter, teils von Farnen Pilzsporen

Algen (Pediastrum; 5%>o Salz). Die Schicht 9 , 8 — 1 0 , 4 m e r g a b :

kleine Holzsplitter, teils von Farnen, aber in größerer Anzahl als oben, einfache Pilzsporen

Teleutosporen Pilz-Hyphen

Pseudopasenchym von Pilzkörpern

Kutikulae mit stark verzahnten, langgestreckten Zellen, wie sie bei Gräsern vor­ kommen.

M a n erkennt also, d a ß reichlich pflanzliches M a t e r i a l anfiel, die V e g e t a t i o n nicht so arm u n d dürftig w a r w i e heutzutage unter natürlichen Verhältnissen bei K e r m a n . B e ­ merkenswert ist das Fehlen v o n Früchten u n d Samen größerer Sträucher u n d B ä u m e u n d die H ä u f i g k e i t von F a r n - R e s t e n . Vielleicht bestand d i e Vegetation vorherrschend aus Farnen, u n d weite Gebiete waren mit F a r n - H e i d e n bedeckt. E s ist j a bekannt, d a ß der A d l e r f a r n Pteridium aquilinum in afrikanischen Gebirgen eine ganze Pflanzenformation bildet u n d im H i m a l a y a bis 2 5 0 0 m h i n a u f g e h t . B O B E K ( 1 9 5 1 , S. 4 3 ) e r w ä h n t in den feuchten kaspischen W a l d - R e g i o n e n A d l e r f a r n - H e i d e n , die gern die erschöpften K u l t u r ­ böden überwuchern u n d schlecht wieder auszurotten sind.

A d l e r f a r n e gibt es aber heute nicht mehr in der P r o v i n z K e r m a n . Ü b e r h a u p t hat der Verfasser während seiner achtmonatigen K a r t i e r z e i t u n d weiten Fahrten hier nirgendwo F a r n e gesehen, mit A u s n a h m e einiger seltenen zierlichen Asplenium in dämmerigen, feuch­ ten K a n a t - S t o l l e n .

O b nun zur Zeit des Kermaner-Sees b e i K e r m a n A u e w ä l d e r oder selbst in den G e ­ birgen W ä l d e r gediehen, die feuchter a l s d i e trockenen B e r g w a c h o l d e r - W ä l d e r oder g a r feuchter als die an U n t e r h o l z mangelnden schütteren Eichenwälder des Z a g r o s waren, kann m a n aus den Befunden nicht erschließen.

Ein feuchter W a l d v o n der A r t des Kaspischen B e r g w a l d e s (vgl. B O B E K 1 9 5 1 , S . 1 8 ) , wie er heute an der N o r d s e i t e des Elburs d i e H ö h e n v o n e t w a 1 0 0 0 — 2 0 0 0 m mit seinen Buchen, Eichen, Weißbuchen, Eiben, Stechpalmen und einem reichen Unterwuchs v o n K r ä u t e r n , Farnen, Pilzen a u f braunem W a l d b o d e n bedeckt, müßte doch in den Q u a r t ä r ­ profilen sich hie und d a m i t einer typischen B o d e n b i l d u n g kundtun. A u e u n d T a l g r u n d -Dickichte aus Erlen, A h o r n e n und Weiden liegen für die Zeit des K e r m a n e r Sees aber nicht außerhalb der Möglichkeit.

Es sei auch daran erinnert, daß die theoretische Forschung während des letzten P l u v i a l s einen gemäßigten bzw. subtropischen W a l d entlang der westlichen iranischen Gebirge weit nach S E vorgedrungen a n n i m m t (BTJTZER 1 9 5 8 , S . 1 4 0 ..Tentative Sketch of W ü r m C l i ­ matic Vegetational Z o n e s " ) .

W e n n m a n jedoch R E C H I N G E R ' S „ G r u n d z ü g e der Pflanzenverbreitung im I r a n " liest, dann erfährt man, welche reicher Endemismus a n G a t t u n g e n und Arten auf dem Iranischen H o c h l a n d herrscht, d a ß z . B . eine G i p s w ü s t e bei S e m n a n unter weniger als 2 0 Pflanzen­ arten f a s t zwei Drittel Endemiten und z w a r fast durchaus Arten v o n isolierter systema­ tischer Stellung, beherbergt. S o ist es w o h l klar, d a ß für ausgedehnte A r e a l e , besonders der tieferen Lagen des Hochlandes, auch d i e Zeiten der eurasiatischen G l a z i a l e keine w e ­ sentlichen Veränderungen der K l i m a - u n d Vegetationsbedingungen gebracht haben kön­ nen, oder extreme X e r o p h y t e n immer Ausweichmöglichkeiten in benachbarten Gebieten gehabt haben müssen.

Fassen wir zusammen, w a s bei den humosen Schichten K e r m a n s für ein etwas küh­ leres, feuchteres K l i m a — höchstwahrscheinlich für ein echtes, wenn auch nicht z u kräftiges Pluvial — spricht:

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1. mindestens 3 m mächtige A b l a g e r u n g e n eines seichten Süßwasser- bis oligohalinen Sees dort, w o heute unter natürlichen Bedingungen Wüstensteppen-Verhältnisse herrschen und der Grundwasserspiegel 1 0 bis 1 2 m tief liegt.

2 . feuchtigkeitsabhängige L a n d g a s t r o p o d e n , die heute in Iran nur in den feuchten Waldgebieten H y r k a n i e n s oder nur an g a n z wenigen Feuchtigkeit-begünstigten Orten des Hochlandes gedeihen.

3 . „ n o r d - und mitteleuropäische" V a l v a t e n , die heute in ganz Iran ausgestorben zu sein scheinen.

4. Fehlen der wärmebedürftigen, heutzutage überaus zahlreichen Melanopsis und

Melanoides in den Ablagerungen.

5 . Anreicherung von Vegetationsresten zu torfigen L a g e n , dort w o heute auf ver-salzenen Wüstensteppenböden nur dürftige xerophile K r ä u t e r gedeihen.

6. Neben reichlicher P i l z - F l o r a häufige F a r n e , die heutzutage im Gebiet nicht mehr zu finden sind.

Was das Alter dieser feuchtzeitlichen Bildung anbelangt, so wird m a n diese wohl nur in d a s wahrscheinlich in die Periode der Würm-Vereisung fallende Letzte P l u v i a l stellen können.

Fehlen von Höhlensedimenten und glaziären Bildungen

Obgleich mächtige Hippuriten-, R u d i s t e n - und A p r i c a r d i e n - K a l k e im ganzen Gebiet weit verbreitet sind, findet man an der Oberfläche keine Verkarstungs-Erscheinungen u n d Höhlen. D a s m a g an der raschen H e b u n g der Gebirge und an den geringen N i e d e r ­ schlägen liegen. M i t höhlenkundlich-stratigraphischen Ergebniisen ist also in diesem G e ­ biet k a u m zu rechnen.

Gänzlich fehlen in den Gebirgen des hier besprochenen Gebietes glaziär-morphologische F o r m e n oder M o r ä n e n . Die sehr hohen Gebirge südöstlich und südlich K e r m a n wurden allerdings nicht auf Vergletscherungs-Spuren untersucht.

Die end-mesolithische oder protoneolithische Kultur von Kuhbanan

N a h e einer Mausoleums-Ruine und einem alten islamischen Friedhof a m östlichen O r t s r a n d von K u h b a n a n , dem K o b i n a m b z w . Cobinan M A R C O POLO'S, stieß der Verfasser auf eine bisher unbekannte Steinzeit-Station. Zahlreiche mikrolithische A r t e f a k t e lagen hier auf einer leicht mit Hangschutt bedeckten S e e - L ö ß - T e r r a s s e von e t w a 4 m H ö h e . E s wäre zu begrüßen, wenn dieser P l a t z von Fachleuten untersucht werden würde, d a ja zwischen den bekannten mesolithischen b z w . protoneolithischen Kulturen Syriens und des Iraks und den F u n d p l ä t z e n von Mikrolithen in P a k i s t a n und Indien (siehe W H E E L E R 1 9 5 9 , A b b . 1 4 ) in I r a n eine große Fundlücke klafft, nach der Übersicht v o n V A N D E N B E R G H E ( 1 9 5 4 ) im ganzen Iranischen H o c h l a n d von K a s c h a n an bis Belutschistan und S e i s t a n überhaupt noch keine Steinzeit-Funde gemeldet worden sind.

Auch sonst ist in I r a n nur wenig v o n K u l t u r e n bekannt, die älter als jene v o n T e p e S i a l k I (GHIRSHMAN 1 9 3 8 ; 1 9 5 4 , S. 2 9 — 3 2 ) und älter als echtes F r ü h - N e o l i t h i k u m sind. E s sind, abgesehen von den Mousterien-Oberflächenfunden von K h u n i k in K h o r a s a n ( C O O N 1 9 5 1 ) stets F u n d e in und bei H ö h l e n , die schnell aufgeführt sind:

In M a z a n d e r a n : G h a r - i - K a m a r b a n d mit Spät-Mesolithikum und vorkeramischem N e o l i t h i k u m ; G h a r - i - H o t u mit Mittel- und J u n g p a l ä o l i t h i k u m , Mesolithi­ k u m ( C O O N 1 9 5 1 ; 1 9 5 2 ; V A N D E N B E R G H E 1 9 5 4 , s". 3 5 0 — 3 5 2 ; G R O S S 1 9 5 7 , S. 1 5 8 )

In Luristan: T a n g i P a b d a mit Altneolithikum (GHIRSHMAN 1 9 5 4 , S. 2 7 , 2 8 ; B R A I D -WOOD 1 9 5 3 , S. 3 0 7 )

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In Aserbaidschan: T a m t a m a mit ? L e v a l l o i s i e n ( C O O N 1 9 5 1 , V A N D E N B E R G H E 1 9 5 4 , S. 3 8 7 )

In K u r d i s t a n : " H u n t e r s cave" bei B i s u t u n = Behistun mit jungem L e v a l l o i s o M o u -sterien u n d ? Mesolithikum ( C O O N 1 9 5 1 , M o v i u s 1 9 5 1 ) .

"Wenn man einer Journalisten-Meldung ( L I N E H A N 1 9 6 1 , S. 8 2 ) Glauben schenken darf, wurde jüngst auch junges Altpaläolithikum in der G e g e n d von Kermanschah gefunden. Bei K u h b a n a n v e r m i ß t man an dem F u n d p l a t z Siedlungs- d. h. Lehmbauten-Schutt, K e r a m i k , Steingefäße, geschliffenes Steingerät, R e i b - und Mahlsteine sowie Metallgegen­ stände, d i e irgendwie m i t dem Geräte-Inventar in V e r b i n d u n g stehen könnten. Es be­ steht kein Anlaß, d a r a n z u zweifeln, d a ß die aufgesammelten Artefakte einer einzigen K u l t u r zugehören. Abgesehen von einigen mikrolithischen Artefakten bei einer Quelle 6 k m S S E von K u h b a n a n (genaue L a g e a n g a b e der F u n d p l ä t z e bei H U C K R I E D E , K Ü R S T E N & V E N Z L A F F 1 9 6 1 ) , die sicherlich der gleichen K u l t u r angehören, ist es der einzige F u n d ­ platz v o n Steinzeit-Artefakten, der w ä h r e n d der K a r t i e r z e i t in der Provinz K e r m a n auf­ gefunden werden konnte. Wenn man sich a n die Dichte v o n mesolithischen Schlag- und Siedlungsstellen erinnert, wie sie manche Gebiete Norddeutschlands aufweisen oder weiß, wie schnell man in den alten Kultur-Gebieten von F a r s Stein-Artefakte finden kann, so kann m a n sich des E i n d r u c k s nicht erwehren, im A l t - H o l o z ä n und bis ins Chalkolithikum sei die a r i d e Provinz K e r m a n nur äußerst dünn v o m Menschen besiedelt gewesen.

D a s G e r ä t e - I n v e n t a r der Kuhbananer K u l t u r ( A b b . 3 und 4 ) enthält a m häufigsten kleine dünne Klingen b z w . Sichelklingen. Besonders schmale Stücke sind nicht einmal 5 m m breit. Nicht selten sind sie an einer oder an beiden Schneiden zierlich retuschiert (Fig. 2 , 4 ) . Gröber retuschierte, dickere K l i n g e n ( F i g . 1 8 ) und Klingen m i t Hohlkehlen Fig. 3 ) sind seltener.

Prachtvolle p y r a m i d a l e Kernsteine ( F i g . 2 3 — 2 7 ) sind sehr klein, manchmal nicht höher a l s 2 5 oder g a r 1 9 mm. Wahrscheinlich ist es eine Auswahl, die als G e r ä t e Ver­ wendung fand. S o sind ihre Spitzen zu Stichel umgearbeitet worden ( F i g . 2 6 ) oder ent­ hielten eine Querschneide (Fig. 2 7 ) . K e r n s t e i n e sind auch in der Absicht, einen w i n -zieen Druckstein mit S p i t z e zu erhalten, z u der Kleinheit abgespant u n d im unteren Teil für Schaffung hergerichtet worden. Ebenfalls fanden K e r n e als Hoch-Schaber Ver­ wendung.

Es f a n d sich auch eine Klinge mit b o g e n f ö r m i g abgedrücktem Rücken ( F i g . 1 3 ) , die an ähnliche im N a t u f i u m Palästinas ( G A R R O D 1 9 3 2 , A b b . B , C ; T U R V I L L E - P E T R E 1 9 3 2 , Abb. F l und im C a p s i e n Nordafrikas ( V A U F R E Y 1 9 3 3 , A b b . 2 und 1 7 ) erinnert, ferner ein H a l b m o n d - M e s s e r ( F i g . 2 1 ) .

H ä u f i g sind geometrische Mikrolithen in F o r m v o n T r a p e z e n (Fig. 4 8 — 5 4 , 5 6 1 , Drei­ ecken ( F i g . 4 5 — 4 7 , 5 5 ) , Vierecken (Fig 5 7 ) und H a l b m o n d e n (Fig. 3 1 — 4 2 ) sowie T r a p e z -Messerchen (Fig. 4 3 , 4 4 ) .

Schaber sind nicht selten. Es handelt sich um Rundschaber b z w . Daumennagel-Schaber (Fig. 1 9 ) , H a l b r u n d - S c h a b e r (Fig. 2 0 ) u n d (selten) K l i n g e n - S d i a b e r m i t einer R a n d ­ retusche ( F i g . 3 0 ) .

K l e i n e Spitzen sind v o n der Art w i e jene der F i g . 9 — 1 1 und 2 9 , z u m T e i l jener von N E U V I L L E ( 1 9 3 4 , A b b . 2 , F i g . 1 ) aus d e m Natufium I I I abgebildeten ähnlich. E s liegen auch B o h r e r mit feinster Spitze (Fig. 5 — 7 ) v o r .

W a s Mikrostichel b z w . Reststücke v o n der Herstellung geometrischer Mikrolithen (vgl. A D R I A N 1 9 5 6 , S . 2 3 , 2 4 ) anbelangt ( F i g . 5 9 — 6 1 ) , so sind sie, verglichen mit den Mengen v o n Dreiecken, T r a p e z e n und H a l b m o n d e n , sehr selten. Sie stimmen völlig über­ ein m i t jenen des T a r d e n o i s i e n Frankreichs ( z . B . D A N I E L 1 9 5 4 , A b b . 3 , F i g . 3 2 — 3 5 ; F U R O N 1 9 5 8 , A b b . 8 5 , F i g . 1 8 — 2 3 , 2 7 ) u n d des mitteleuropäischen Mesolithikums ( z . B . R E U T E R 1 9 5 5 , A b b . 6 , F i g . 1 — 4 ) .

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i l 3 cm Abb. 3. Gerät-Typen der Kultur von Kuhbanan.

N i c h t gefunden w u r d e n in dem umfangreichen F u n d g u t Eckstichel, Stielspitzen, geo­ metrische Dreieckspitzen und Kernbeile.

Der Werkstoff der Geräte besteht hauptsächlich aus Feuerstein, der gelegentlich Orbitolina und Dictyoconus führt und in der Oberkreide der Umgebung und in den neogenen und quartären

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Abb. 4 . Gerät-Typen der Kultur von Kuhbanan.

Schottern als Gerolle weit verbreitet ist. Seine Farbe ist gelbbraun bis schokoladenbraun, braunrot, fleischfarben oder weißlich.

Häufig verwendet ist auch ein brauner gebänderter Jaspis, der in dem Gebiet zwischen Bafq und Kerman nicht einheimisch zu sein scheint. Genau so fremdartig sind Obsidian, hellgrüne Radiolarite und dunkle kieseüge Schiefer sowie manche Chalzedone. Diese Gesteine kommen seltener vor, zeigen aber, daß die Gerät-Hersteller entweder weite Streifzüge in Iran unternommen haben oder — was weniger wahrscheinlich ist — ein Handel mit begehrtem Stein-Rohstoff be­ stand. Die nächsten in der Literatur (ASKLUND 1 9 2 7 , S. 4 1 6 , 4 1 8 ) erwähnten Obsidian-Vorkom­ men liegen zwischen Tabas und Naiband (etwa 2 0 0 km Luftlinie von Kuhbanan entfernt) und südlich der Großen Kawir nördlich Khur.

Mit dieser Aufzählung sind noch nicht alle verwendeten Gesteinsarten erschöpft. Es wurden noch schwarzer algonkischer Lydit der Morad-Serie (HUCKRIEDE, KÜRSTEN & VENZLAFF 1 9 6 1 ) , weißliche bis rötliche Hornsteine des tiefsten Kambriums und rote, gelbe, braune oder mehrfarbige Eisenkiesel aus den Kontakthöfen der Granite und Granitporphyre, wie sie sich auch z. B. in der Wüste von Bafq als Gerolle finden, Bergkristall und Quarz verwendet.

D a ß Ackerbau getrieben oder wenigstens Wildgräser geerntet wurden, beweist der Cerealien-Kieselglanz a u f manchen K l i n g e n . Ein reichhaltiges geometrisches Mikrolith-Inventar, Mikrostichel, Halbmondmesser u n d Messer mit abgedrücktem Rücken weisen nach typologischen Gesichtspunkten die K u l t u r als mesolithisch aus. D a ferner Steinschliff, K e r a m i k , Metall und Lehmbauten zu fehlen scheinen, kann man echtes Neolithikum oder gar Chalkolithikum ausschließen. Man hat a l s o mit der Möglichkeit zu rechnen, daß ge­ nau so wie in Palästina (Natufium und in Alt-Jericho) oder im I r a k ( K a r i m Shahir; Q u a l a t J a r m o ) auch auf dem Iranischen H o c h l a n d entweder ein präkeramisches Proto-neolithikum mit Ackerbau oder ein Ü b e r g a n g vom S a m m l e r - S t a d i u m z u m Pflanzenbau oder wenigstens zum Ernten von W i l d g r a s - S a m e n nachzuweisen sein wird.

Für die Geologie hat die Kuhbananer K u l t u r folgende Bedeutung:

Die L a g e der Artefakte auf einer S e e - L ö ß - T e r r a s s e , a u f der eine Schutthalde vom Berghang ausklingt, und in der See-Löß-Niederung von K u h b a n a n selbst, zeigt, daß die heutigen morphologischen Verhältnisse schon d a m a l s bestanden und die holozäne See-Löß-Bildung zur Zeit der K u h b a n a n - K u l t u r im wesentlichen abgeschlossen gewesen sein muß. D i e Artefakte fanden sich — ganz a u f f ä l l i g — v o r allem nahe einem jetzt

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trocke-nen Bacheinriß. S o w i r d m a n zu der A n n a h m e gezwungen, dieser hätte d a m a l s noch eitrocke-nen permanent fließenden Bach beherbergt u n d den Menschen das z u m L e b e n notwendige N a ß gespendet. Sicherlich w a r die Zeit noch durch größere Niederschlagsmengen als heut­ z u t a g e begünstigt. Ohne sie w ä r e auch kein G e t r e i d e a n b a u oder Gedeihen v o n W i l d ­ gräsern denkbar; denn die K u n s t der K a n a t - H e r s t e l l u n g wird m a n den Menschen a n der W e n d e M e s o - / N e o l i t h i k u m wohl noch nicht zutrauen können, und heutzutage hängt der Getreidebau, überhaupt das ganze menschliche Leben in K u h b a n a n , allein v o n der G r u n d ­ w a s s e r - G e w i n n u n g a b .

Am Ende bleibt noch die angenehme Pflicht, meinen Kollegen Dr. VENZLAFF und Dr. KÜRSTEN (Bundesanstalt für Bodenforschung) für viele Hinweise aus ihrem Erfahrungsschatz zu danken, ferner den Heiren DAVOODZADEH, VOSSOUGHZADEH und MOVAHED vom Kaiserlich Iranischen Mi­ nisterium für Industrie und Bergbau, die mir bei den Gelände-Arbeiten zur Seite standen und Herrn Ingenieur R. AZARINE, der mich auf das Pluvial von Kerman aufmerksam machte. Großen Dank schulde ich für die Bestimmung der Ostrakoden und ökologische Hinweise Dr. LÜTTIG, für paläobotanische Untersuchungen Herrn MÄDLER, für die Korngrößen-Analyse Dr. SINDOWSKI (alle Niedersächsisches Geolog. Landesamt), für malakozoologische Hilfe Dr. FORCART (Naturhistorisches Museum Basel).

N a c h t r a g w ä h r e n d d e r D r u c k l e g u n g

E i n e im C1 4- L a b o r des Niedersächsischen L a n d e s a m t e s für Bodenforschung ausgeführte Altersbestimmung ergab für das torfige Sediment v o n K e r m a n ( 9 , 8 — 1 0 , 4 m T e u f e ) einen an der Reichweitengrenze der A p p a r a t u r gemessenen W e r t von ) 2 5 0 0 0 J a h r e n . E r schließt a l s o ein holozänes oder spätglaziales u n d wahrscheinlich auch ein dem K ä l t e m a x i m u m des J u n g - W ü r m entsprechendes Alter der Schicht aus. D e n Herren D r . W E N D T und D r . H O M I L I U S sei vielmals für die B e s t i m m u n g gedankt.

H e r r D r . A. R U T T N E R , Geologische Bundesanstalt Wien, machte mich liebenswürdiger­ weise a u f die übersehene wichtige hydrobiologische Arbeit

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a u f m e r k s a m . N e b e n lebenden Foraminiferen wird auch Cyprideis litoralis im N i r i z - S e e aufgeführt. Wichtig für unsere Betrachtungen ist die M e l d u n g , d a ß inzwischen Valvata

piscinalis pulchella S T U D E R im Z a g r o s - G e b i r g e und somit z u m ersten M a l e in Vorderasien

gefunden worden ist. Sie lebt in Quellbächen bei A s u p a s (ohne Melanoides u n d Melanop­

sis!) in H ö h e n v o n 2 0 0 0 m oder mehr. D i e Niederschläge liegen in diesem bis über 4 0 0 0 m

ansteigenden T e i l des ZagrosGebirges bei über 400 u n d über 500 mm im J a h r . D i e k l i m a -tologischen Aussagen dieser Reliktenposten v o n Valvata im Z a g r o s stehen somit in gutem E i n k l a n g mit den Vorstellungen über d a s K e r m a n e r pluvialzeitliche K l i m a .

A n g e f ü h r t e S c h r i f t e n

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Figure

Abb. 1. Schematische Lageskizze des behandelten Gebietes (mit Doppellinie umrandetes Areal)
Abb. 2. Blick in das mit Schuttmassen erfüllte Hochtal Kerman-Zarand.
Abb.  4 . Gerät-Typen der Kultur von Kuhbanan.

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